Entwicklungsfaktoren und -dynamiken des Dritten Sektors als Arbeitsmarkt
Diese Studie sollte auf der Grundlage unterschiedlicher Datenquellen qualifizierte Thesen zum Beschäftigungspotenzial des Dritten Sektors in Deutschland entwickeln, diese anhand des zu analysierenden Datenmaterials plausibilisieren und die Basis für eine weitergehende thesentestende, empirische Untersuchung bereiten. Dabei sollten neben der deutschen Gesamtsituation auch z.T. die Besonderheiten des Bundeslandes Thüringen ins Blickfeld genommen werden. Dementsprechend lassen sich hinsichtlich des Forschungsprojekts vier zentrale Fragestellungen formulieren:
Welche empirisch fundierten Datenquellen und Interpretationen können zur Analyse des Dritten Sektors in Deutschland herangezogen werden und worin unterscheiden sie sich?
Welche Thesen zu den Entwicklungsfaktoren des Dritten Sektors lassen sich aus den Befunden unterschiedlicher Studien zum Dritten Sektor gewinnen?
Von welchen sozialen, politischen, kulturellen, ökonomischen und rechtlichen Entwicklungen sind die Qualität und die Quantität der Beschäftigung im Dritten Sektor in Deutschland abhängig?
Welche Datenquellen/Statistiken sind geeignet, spezifisch arbeitsfeldbezogene, regionale oder tätigkeitsbezogene Entwicklungen im Dritten Sektor nachzuzeichnen und zu prognostizieren?
Anlage und Nutzen der Untersuchung
Der Auftraggeber ist mit der Forschungsidee und der Finanzierungssicherstellung an die Universität herangetreten. Die entsprechenden Forschungsfragen und das Design der Untersuchung wurden vor Untersuchungsbeginn mittels mehrerer Arbeitstreffen mit dem Auftraggeber entwickelt. Das Vorhaben war in die Entwicklungspartnerschaft "Förderung der Sozialwirtschaft in Thüringen" eingebettet, dessen zentrales Bemühen die Sicherung und Erweiterung des Beschäftigungspotenzials im Dritten Sektor darstellt. Die (Zwischen)Befunde der Untersuchung wurden im Rahmen von zwei Fachveranstaltungen mit Multiplikatoren der Equal-Entwicklungspartnerschaft in Neudietendorf vorgestellt und diskutiert.
Durchführung
Diese Untersuchung prüfte somit auf der Grundlage empirischen Materials die These, nach der der Dritte Sektor in Zukunft ein Motor der Beschäftigungsentwicklung sein wird. Dies basiert (1.) auf der Identifizierung von internen und externen Entwicklungsfaktoren des Dritten Sektors (in Deutschland) und deren wissenschaftliche Einordnung in ein "Thesengerüst"; (2.) auf der sekundäranalytischen und thesengenerierenden Auswertung von ausgewählten Daten/Erhebungen zum Dritten Sektor (beispielsweise: Daten des Johns-Hopkins-Projektes; der Kinder- und Jugendhilfestatistik; der Erwerbstätigen- und Arbeitslosenstatistik) und (3.) auf der parallelen Recherche zu und Bewertungen von möglichen Datenquellen (beispielsweise: Heimstatistik; Statistik des Gesundheitswesens und der Wohlfahrtsverbände) zur Analyse der sich quantitativ und/oder qualitativ ausdrückenden Entwicklungsdynamiken des Dritten Sektors.
Laufzeit
August 2002 - Oktober 2003
Förderung
PARISAT Thüringen (im Rahmen der EQUAL-Entwicklungspartnerschaft)
Mitarbeitende
Esther Karla
Dr. Reinhard Liebig
Tel.: 0211/81-14654 (FH Düsseldorf)
E-Mail:reinhard.liebig@fh-duesseldorf.de
Publikationen
- Liebig, R./Karla, E. (2003): Entwicklungsfaktoren und -dynamiken des Dritten Sektors als Arbeitsmarkt. Studie im Rahmen der Equal-Entwicklungspartnerschaft "Förderung der Sozialwirtschaft". Hrsg. von der Gesellschaft für Paritätische Arbeit in Thüringen. Dortmund. URL: www.forschungsverbund.tu-dortmund.de/fileadmin/Files/Texte_Reinhard/Entwicklungsfaktoren_Dritter_Sektor__2003_.pdf [Download]
- Beher, K./Liebig, R. (2001): Transferpotenziale von Tätigkeiten jenseits der Lohnarbeit. In: WSI-Mitteilungen. Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung. Heft 3. S. 188-195.