Die Effekte der Kinder- und Jugendarbeit
Das grundsätzliche Ziel der Forschungsperspektive „Effekteforschung“ liegt darin, Auswirkungen der Kinder- und Jugendarbeit mit Blick auf ihre Besucher:innen bzw. Teilnehmer:innen und die entsprechenden Sozialräume zu untersuchen. Auf Seiten der Besucher:innen bzw. Teilnehmer:innen sollen dazu Auswirkungen auf Bildungs- und Entwicklungsprozesse im Sinne individuell zurechenbarer Kompetenzen bzw. Lernprozesse im Mittelpunkt stehen, die weitgehend durch die zentralen Ziele gesetzlicher und konzeptioneller Vorgaben für das Arbeitsfeld intendiert sind. Daneben sollen diejenigen Effekte analysiert werden, die sich zwar ebenfalls auf Seiten der Personen „niederschlagen“, deren Genese und Wirkzusammenhang allerdings aufs Engste mit den Kommunikations- und Beziehungsstrukturen der Kinder- und Jugendarbeit verbunden sind. Hinsichtlich der Sozialräume sollen weiterhin mögliche strukturelle Effekte der Kinder- und Jugendarbeit untersucht werden. Die Auswirkungen der Kinder- und Jugendarbeit sollen kontrastierend identifiziert werden - und zwar im Vergleich (a) zwischen bestimmten unterscheidbaren Personengruppen (z.B. Teilnehmende vs. Nicht-Teilnehmende), (b) zwischen Regionen (Sozialräume mit intensiver vs. defizitärer Jugendarbeit) sowie (c) zwischen Zeitabschnitten (mit ausgebauter bzw. abgebauter Jugendarbeit). Dies bedeutet, dass die Effekte weniger retrospektiv aus individueller Perspektive rekonstruiert, sondern eher in einen inhaltlichen Zusammenhang gestellt werden sollen, in dessen Zentrum quantifizierbare Differenzen stehen.
Anlage und Nutzen der Untersuchung
Nach wie vor wird die Kinder- und Jugendarbeit vor allem aufgrund mehrerer gesellschaftlicher Entwicklungen in verstärktem Maße mit der Frage nach ihren Wirkungen bzw. Effekten konfrontiert. Diese Frage kann das Arbeitsfeld nur durch empirisch begründete Aussagen zur „gemessenen Wirkung“ – also nur durch Forschung bzw. einen forschungsbezogenen Dialog - beantworten. Diese empirischen Anstrengungen betreten allerdings in mehrfacher Hinsicht "Neuland". So liegen einerseits bislang kaum Untersuchungen zu der genannten Fragestellung vor, so dass letztlich kein Vorwissen als Fundament genutzt werden kann; andererseits müssen das Forschungsdesign und die Erhebungsinstrumente ebenfalls neu entwickelt werden.
Laufzeit
Juni 2006 - Juli 2012
Förderung
Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen (MFKJKS)
Mitarbeitenden
Dr. Maik-Carsten Begemann (01.01.2008 - 31.08.2009)
Publikationen
- Liebig, R. (2006): Effekteforschung im Kontext der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Konzeptionelle Vorüberlegungen. Dortmund. URL: http://www.forschungsverbund.tu-dortmund.de/fileadmin/user_upload/Publikationen/Forschungsfelder/Kinder_und_Jugendarbeit/Effektforschung_KJA/Effekteforschung_im_Kontext_der_OKJA__2006_.pdf [Download]
- Liebig, R. (2007): Effekte und Auswirkungen der Kinder- und Jugendarbeit. Dortmund. URL: http://www.forschungsverbund.tu-dortmund.de/fileadmin/user_upload/Publikationen/Forschungsfelder/Kinder_und_Jugendarbeit/Effektforschung_KJA/Effekte_und_Auswirkungen_der_KJA__2007_.pdf [Download]
- Liebig, R./Begemann, M.-C. (2008): Wirkungen als Forschungsgegenstand. In: Sozial Extra. 10. Jg. Heft 9. S. 45-48. URL: http://www.forschungsverbund.tu-dortmund.de/fileadmin/user_upload/Publikationen/Forschungsfelder/Kinder_und_Jugendarbeit/Effektforschung_KJA/Wirkungen_als_Forschungsgegenstand_Soz._Extra__2009_.pdf [Download]
- Liebig, R. (2009): Kinder- und Jugendarbeit wirkt. Erste Befunde einer Erforschung der Wirkungen. In: K3. Kontakt, Kommunikation, Kalender. Das Magazin des Kreisjugendring München-Land. Heft 6. S. 23-24. URL: http://www.forschungsverbund.tu-dortmund.de/fileadmin/user_upload/Publikationen/Forschungsfelder/Kinder_und_Jugendarbeit/Effektforschung_KJA/Kinder-_und_Jugendarbeit_wirkt__2009_.pdf [Download]
- Liebig, R. (2010): Jugendarbeit wirkt – aber wie? Stand und Befunde der Forschung. In: Leshwange, M./Liebig, R. (Hrsg.): Aufwachsen offensiv mitgestalten. Impulse für die Kinder- und Jugendarbeit. Essen. S. 91-109.