Fachkräftebedarf für die Kindertagesbetreuung in Einrichtungen in Hessen unter Berücksichtigung der regionalen Herausforderungen
Anlage und Nutzen der Untersuchung
Der Forschungsverbund DJI/TU-Dortmund beschäftigt sich seit mehreren Jahren intensiv mit Fragen des Fachkräftebedarfs und der Personalgewinnung im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe. So wurde bspw. vom Forschungsverbund für den politisch vereinbarten Ausbau der Angebote für unter 3-Jährige in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege gemäß § 24 SGB VIII ab dem 1. August 2013 bereits eine Studie vorgelegt, in der der Fachkräftebedarfe für die einzelnen Bundesländer unter Berücksichtigung der Anforderungen des gesamten Feldes analysiert wurde. Die Studie kommt u.a. zum dem Ergebnis, dass die Durchschnittswerte für das gesamte Land nicht auf die einzelnen Regionen herunter gebrochen werden können. In den einzelnen Regionen wirken offensichtlich weitere Faktoren, wie die Mobilität der Fachkräfte, bereichsspezifische Verweilquoten, Attraktivität einzelner Standorte etc., die dazu führen, dass der Fehlbedarf an Fachkräften höher oder niedriger ausfällt. Welche Faktoren mit welchem Gewicht dabei von Bedeutung sind, muss empirisch geprüft werden.
Mit dem Forschungsvorhaben ist ein mehrfacher Erkenntnisgewinn verbunden:
- Erstens wird erwartet, dass durch die Analysen Erkenntnisse über die Bedeutung einzelner regionaler Faktoren gewonnen werden, so bspw. über die Bedeutung der Nähe von Ausbildungsstätten oder die spezifischen Herausforderungen in Ballungsgebieten, kleinstädtischen und ländlichen Regionen.
- Zweitens ergibt sich so – und nur so – die Möglichkeit, den Einsatz bestimmter Forschungsdesigns, Erhebungsmethoden sowie Auswertungsverfahren in diesem bislang noch nicht untersuchten Forschungsfeld – der regionalspezifischen Analyse zur Bestimmung des Fachkräftebedarfs – auf ihre Adäquatheit hin zu überprüfen.
- Drittens – und eng damit zusammenhängend – lassen sich so Handlungsempfehlungen generieren, um ggf. einem regionalspezifischen Fachkräftemangel begegnen zu können.
Durchführung
Um dies zu erreichen, wird ein Methodenmix realisiert:
- Eine postalische Befragung aller Hessischen Jugendämter der Kreisfreien Städte, der Landkreise und der Sonderstatusstädte.
- Eine postalische Befragung aller Fachschulen in Hessen, die Erzieher/-innen ausbilden.
- Eine telefonische Befragung hessischer Fachhochschulen mit dem Schwerpunkt Frühpädagogik.
- Sekundäranalysen der Kinder- und Jugendhilfestatistik, der 12. Koord. Bevölkerungsprognose sowie der Amtlichen Schulstatistik des Landes Hessen
Die Ergebnisse wurden auf dem Fachkraftgipfel 2011 "Fachkräftebedarf in Kindertageseinrichtungen in Hessen" am 10. Oktober 2011 in Frankfurt am Main vorgestellt. Zudem wurden die Ergebnisse in Form einer Publikation bereit gestellt.
Laufzeit
März 2011 - September 2011
Förderung
Hessisches Sozialministerium
Mitarbeitende
Dr. Maik-Carsten Begemann
Publikationen
- Begemann, M.-C./Schilling, M. (2011): Fachkräftebedarf für die Kindertagesbetreuung in Einrichtungen unter besonderer Berücksichtigung regionaler Herausforderungen. Eine Studie zur Bedeutung regeionalspezifischer Faktoren beim Fachkräftebedarf, zu Möglichkeiten ihrer empirischer Erfassung sowie zu Handlungsempfehlungen am Beispiel hessischer Jugendamtbezirke. Dortmund. URL: http://www.forschungsverbund.tu-dortmund.de/fileadmin/Files/Personal_und_Qualifikation/Fachkraeftebedarf_fuer_Kindertagesbetreuung_in_Einrichtungen-Begemann_Schilling_2011.pdf [Download]
- Begemann, M.-C./Schilling, M. (2011): Fachkräftebedarf in Kindertageseinrichtungen in Hessen. Empirische Analysen und Modellrechnungen zum Personalbedarf in Kindertageseinrichtungen in den Jugendamtsbezirken in Hessen. Dortmund. URL: http://www.forschungsverbund.tu-dortmund.de/fileadmin/Files/Personal_und_Qualifikation/Fachkraeftebedarf_Kindertageseinrichtungen_Hessen.pdf [Download]