Partizipation im Ganztag. Pilotprojekt an zehn offenen Ganztagsgrundschulen in Dortmund
Das Ziel der Untersuchung bestand in einer Bestandsaufnahme der vorhandenen Beteiligungsmöglichkeiten der Kinder, ihres Umfangs und Stellenwerts an zehn offenen Ganztagsgrundschulen in Dortmund. Der Fokus richtete sich dabei sowohl auf die konzeptionellen Grundlagen als auch auf die Umsetzungsformen und -grade von Partizipation, zu denen die Einschätzungen der Kinder sowie der Schul- und Ganztagsleitungen ermittelt werden sollten. Zusätzlich ging es darum, die subjektive Zufriedenheit der Kinder mit dem Ganztag sowie ihre Wünsche und Erwartungen vor allem hinsichtlich der Teilhabemöglichkeiten zu beforschen. Die Untersuchung wurde im Rahmen eines Lehrforschungsprojektes unter Beteiligung von Studierenden der TU Dortmund durchgeführt.
Anlage und Nutzen der Untersuchung
Im Sinne der Triangulation von Forschungsmethoden und Akteursperspektiven fand die Erhebung mittels eines multiperspektivischen Untersuchungsansatzes statt: Im Rahmen von themenzentrierten Interviews wurden erstens sowohl die Schul- als auch die Ganztagsleitungen zum Thema Partizipation befragt. Die Perspektive der Schülerinnen und Schüler wurde zweitens aufgrund des Alters der Kinder auf zwei Wegen erhoben: Die Kinder aus den ersten und zweiten Klassen wurden mittels kurzer Blitzlichtinterviews im Anschluss an bestimmte Situationen im Ganztag (Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung, AGs, freie, unverplante Zeit) hinsichtlich ihrer Partizipationsmöglichkeiten in diesen Handlungsfeldern, aber auch im Ganztag generell befragt. Die älteren Kinder aus den dritten und vierten Klassen wurden schriftlich mittels eines standardisierten Fragebogens zu ihren Beteiligungsmöglichkeiten um Auskunft gebeten. Ergänzt wurden diese Befragungsformen drittens durch teilnehmende Beobachtungen in den beteiligten Grundschulen, im Rahmen derer sich die Studierenden einen Eindruck über die Partizipationsmöglichkeiten und die strukturellen Rahmenbedingungen verschafften. Die Daten wurden schließlich mittels gängiger Verfahren der qualitativen und quantitativen Sozialforschung ausgewertet.
Durchführung
Die Durchführung der Studie fand in enger Kooperation mit dem Familienprojekt der Stadt Dortmund, dem Institut für Sozialpädagogik, Erwachsenenbildung und Pädagogik der frühen Kindheit der TU Dortmund sowie mit den Studierenden im Rahmen des zugehörigen Seminars statt. Die Zuständigkeiten und Arbeitsschwerpunkte des Forschungsverbundes erstreckten sich dabei über die Konzipierung des Projekts und dessen Einbettung in das Seminar "Qualitative und quantitative Kinderbefragungen - Lehrforschungsprojekt im Bereich der offenen Ganztagsgrundschulen", die Entwicklung des Untersuchungsdesigns und der Erhebungsinstrumente bis hin zur Organisation und Koordination der Feldphase. Die Erhebungen selbst wurden von den Studierenden durchgeführt. Dem Forschungsverbund oblag anschließend die Aufgabe, die gesammelten Daten aufzubereiten und zu ausgewählten Fragestellungen zu analysieren. Anschließend erfolgten die Berichterstellung sowie die Aufbereitung der Ergebnisse für die Präsentation für die an der Studie beteiligten Schulen und den Auftraggeber.
Laufzeit
Oktober 2008 - Juni 2009
Kooperation
Institut für Sozialpädagogik, Erwachsenenbildung und Pädagogik der frühen Kindheit (ISEP) der Technischen Universität Dortmund
Förderung
Stadt Dortmund, Familienprojekt
Mitarbeitende
Karin Beher
Tel.: 0231/755-6581
E-Mail: karin.beher@tu-dortmund.de
Nicole Börner
Publikationen
- Beher, K./Börner, N./Wohlgemuth, K. (2010): Partizipation im offenen Ganztag. Pilotprojekt an zehn offenen Ganztagsgrundschulen in Dortmund im Auftrag und in Kooperation mit dem Familienprojekt der Stadt Dortmund. Abschlussbericht. Dortmund.